Erlebnisbericht: Fahrt ins thüringische Merkers

Wegen der recht weiten Anreise und des sehr umfangreichen Programms hatte man dieses Jahr den Ausflug der lG Eberstädter Vereine um einen Tag erweitert. Die bereits seit Monaten detailliert beschriebenen und den 61 Mitgliedsvereinen bestens bekannten Aktivitäten und Anmeldemodalitäten ließen ein interessantes Wochenende erwarten.

 

So starteten am Samstagmorgen, dem 6.9.2014, 36 Personen – Mitglieder aus über 10 Vereinen und Gäste – zur Fahrt ins thüringische Merkers. Im dortigen Salzbergwerk der K + S KALI GmbH taucht man in der Tat für 3 Stunden ein in eine einzigartige Erlebniswelt, in die „Welt des weißen Goldes“, in 2500 Jahre Salz- und Kaligeschichte Thüringens. Angetan mit blauem Bergkittel und Helm ging es für die Gruppe zuerst mit dem „Förderkorb“, einem vergitterten Aufzug mit mindestens 20 Personen Fassungsvermögen, 500 m tief hinab. Auf einem weitläufigen Areal stehen dort die ziemlich niedrig konstruierten Fahrzeuge mit Sitzbänken für ca. 25 bis 30 Personen längs auf der offenen Ladefläche. Nachdem sich jeder auf einen Sitzplatz gedrückt hatte, eng auf Tuchfühlung mit dem Nachbarn, begann mit (gefühlt!) rasantem Tempo durch niedrige, enge Gänge eine insgesamt etwa 20 km lange, teilweise einer Achterbahnfahrt anmutenden Reise durch das unterirdische Labyrinth. Man sollte nicht glauben, dass man „nur“ mit 35 km/h unterwegs war! Unterbrochen wurde die Fahrt durch etliche Stopps, wie beispielsweise die 1980 entdeckte Kristallgrotte und der Bereich, in dem der Goldschatz der Reichsbank und zahlreiche Kunstwerke zur Sicherheit eingelagert waren und nach Kriegsende 1945 durch amerikanische Truppen rechtzeitig „erbeutet“ wurden; allerdings zum Schutz vor den raffgierigen Russen, die damals (glücklicherweise!) zu spät kamen! Außerdem gab es eine Führung durch ausgedehnte Museumsbereiche mit Exponaten aus über 500 Jahren Bergbaugeschichte. Per Videosimulation konnte man an anderer Stelle vom Fahrzeug aus eine nahezu täuschend echte Sprengung verfolgen. Ebenso eine farbenprächtige Lasershow und eine Fahrt durch einen „Fun-Park“ mit Klettereinrichtungen und Hochseilgarten, wohl der einzige unterirdische seiner Art welt-, zumindest jedoch deutschlandweit. Selbstverständlich wurde das gesamte Abenteuer ständig begleitet von ausführlichen Erklärungen und Informationen durch den Gästeführer, der auch eigenhändig das Fahrzeug chauffierte!

 

Tief beeindruckt von all dem Gesehenen und Erlebten setzte man am späten Nachmittag die Fahrt im (wesentlich geräumigeren und bequemeren!) Bus fort zum eigentlichen Tagesziel, dem nahen Solebad Bad Salzungen zwischen Thüringer Wald und Rhön im Werratal. Dort erwartete die Gruppe eine Führung durch das Gradierwerk im sehr schönen hennebergisch-fränkischen Fachwerkstil. Im „Haus Hufeland“, einem Hotel Garni des Kurhauses am Burgsee, direkt an der sehr ruhigen und abseits jeglichen Durchgangsverkehrs gelegenen Uferpromenade, bezog man (leider nur für 1 Nacht!) Quartier. In ca. 5 Minuten war bequem durch die Fußgängerzone der historische „Ratskeller“ am Markt erreicht, wo unter einem urgemütlichem Deckengewölbe der Tag bei leckeren thüringischen Gaumenfreuden endete.

 

Am Sonntagmorgen nahm man gegen 10.00 Uhr Abschied vom hübschen Städtchen Bad Salzungen und fuhr los Richtung Wasserkuppe. Die thüringisch-hessische Landesgrenze passierte man allerdings bei einem zwar kurzen, aber sehr heftigen Regenguss. Im trockenen Bus sitzend konnte man nur hoffen, dass sich möglichst bald die Sonne wieder blicken ließ! Und Petrus hatte tatsächlich Erbarmen und bereitete uns einen strahlend blauen Himmel über Hessens höchstem Berg. Vom Besucherparkplatz aus auf 917 m Höhe bot sich nun jedem die Möglichkeit, die nächsten 4 Stunden individuell zu gestalten. Das Angebot wurde auch vielfältig genutzt. Vom Rundflug in kleinen Sportflugzeugen bis hin zum eigenen Segelflieger-Feeling mit einem 1-Personen-Segler über eine kurze Distanz, einer Wanderung zur 3 km entfernten Fuldaquelle oder hoch zum Radom auf dem 950 hohen Gipfel, einer Abfahrt auf der Sommerrodelbahn, einem Spaziergang durch den Märchenwald oder einfach nur von der Aussichtsterrasse des Restaurants am Info-Zentrum den regen Flugbetrieb beobachten und den herrlichen Blick auf die imposante Berg- und Hügellandschaft der Rhön zu genießen.

 

Als krönender Abschluss des Tages und diesem Wochenende allgemein erwartete uns die traditionsreiche Äppelwoiwertschaft Dauth-Schneider in Frankfurt-Sachsenhausen. Dank der immer noch recht milden Temperaturen in den Abendstunden ließ man draußen auf Bänken an Tischen unter alten Bäumen bei heimischen Spezialitäten den Tag ausklingen.

 

Dieser wunderschöne 2-tägige Ausflug wurde allein vom 2. Vorsitzenden der IG Eberstädter Vereine, Dieter Gimbel, geplant, organisiert und durchgeführt. Es war seine Idee, dieses Ziel für 2014 auszuwählen und sehr erfolgreich in die Tat umzusetzen. Hierfür gebührt ihm ein herzliches Dankeschön. Ebenso an Karin Meichler-Dörr aus der Gruppe, die ständig mit „schussbereiter“ Kamera dafür sorgte, dass der Ausflug 2014 in zahlreichen Fotos festgehalten wird.       © esh

Grillhütte mieten